Donnerstag, 27. Juni 2013

Heavy 24



22.-23.06.2013
 
Die schmerzhafte Rippenprellung, die ich mir beim Malevil Cup am zurückliegenden Wochenende eingehandelte, wollte im Laufe der Woche einfach nicht abklingen und beinahe hätte ich fürs Heavy dann auch abgesagt. Das wäre sicher keine unkluge Entscheidung gewesen, denn die Rundenhatz überstand „das Rippchen“, (so betitelte mich liebevoll mein Teamkollege Lasso), nur mit einer Überdosis IBU. Und auch heute, 4 Tage nach der Schlacht, ist keine wirkliche Besserung in Sicht. Hoffe mal das zieht sich nicht noch länger hin, sonst muss ich wohl einige Rennen vom Plan streichen. Schade um die Form.

Mein Einsatz beim Heavy 8er lief trotzdem gar nicht so schlecht, und einige schnelle Runden konnte ich dann auch fahren. Der Sonntag lief dabei etwas zäher wie der Samstag, wo ich zu meiner Überraschung mit zwei 16er Runden startete und zwei niedrige 17er Runden nachlegen konnte. Die folgenden zwei Nachtrunden fuhr ich dann etwas ruhiger und auf „Sicherheit“, aber da hatten wir den Vorsprung, aufs Biehler Werksteam und die Jungs von der Steilen Wand, auch schon komfortabel ausgebaut.

Zum „Schichtwechsel“ düste ich schnell nach C1D und verbrachte die 5 freien Nachtstunden in der eigenen Koje, wobei zwischen Einschlafen und Aufwachen „gefühlt“ leider nur Minuten lagen. Zum Frühstück gab’s notgedrungen nochmal IBU und Schmerzsalbe, dann schlafwandelte ich zurück zum Renngeschehen. Bei meinem zweiten Einsatz am Sonntag, war „der Fisch dann eigentlich auch schon geputzt“, da unser Team in den Nachtstunden die Konkurrenz bereits überrundet hatte. 4 Runden hatte ich bis 12.00 Uhr noch zu fahren, die ich ohne Risiko nach Hause trödelte, mehr war nicht mehr nötig. Das war´s dann auch schon für mich, in Summe 10 Runden, die doch besser liefen wie vorher gedacht.

Dr.O schaukelte unseren Vorsprung 12.00 Uhr ins Ziel, dann hatten wir den Sieg in der Tasche. Wir, das waren in diesem Jahr: Sebastian Ortmann, Marcel Seidel, Andre Meyer, Rumen Voigt, Marcel Stein, Kai Rosenbaum, Maik Matzel und meine Wenigkeit. Unterstützt durch die vielen Freunde, Helfer, Betreuer, unseren Verein und die Sponsoren, denen an dieser Stelle ein großes DANKE gewidmet ist. Ohne Euch wäre das so nicht möglich gewesen!

Gratulation nochmals ans Biehler Werksteam zum 2. Platz und den Jungs von der Steilen Wand zum 3. Platz. Ihr habt es uns nicht leicht gemacht!

Unsere Team-Mädels kämpften sich in der Einzelwertung über die 24 Stunden und fuhren ein beachtliches Rennen. 1.Platz für Kristin Hallbauer und 4. Platz für Ina Berger. Ganz großen Respekt Mädelz! Auch Sören Grimmer fuhr wieder die Einzelwertung und belegte einen wirklich starken 5. Platz.

Mal sehn wie´s jetzt so weitergeht, trainieren konnte ich in dieser Woche jedenfalls noch nicht. Na dann…

Hals und Beinbruch!

Euer Straßenfahrer




Alle Infos und Ergebnisse guckst Du hier:


 

Dienstag, 18. Juni 2013

Malevil Cup



16.06.2013

steil – steiler – „sausteil“ – malevil cup! Ich dachte es gäbe keine Steigerungsform über dem Superlativ, die von „sausteil“ durfte ich am vergangenen Samstag jedenfalls kennenlernen. Bei der 14. Auflage des beliebten Klassikers im Zittauer Gebirge, welcher bei mir erstmalig im Programm stand, wurden auf der Langstrecke die Tschechischen Meisterschaften im XC-Marathon ausgetragen, was die Leistungsdichte dieser Veranstaltung zusätzlich verschärfte. Zur Wahl standen 3 Streckenlängen zu 40, 65 und 100 Kilometern, mit 1200, 2000 und 2900 Höhenmetern. Etwas blauäugig und ohne Kenntnis der Strecke, meldete ich natürlich für die 100km, was ich im Laufe des Samstages noch mehrfach  verfluchen sollte. Die Langstrecke ist zwar meine Stärke, Klettern kann ich auch, aber was mich hier erwartete, war dann doch etwas „too much“ für den Straßenfahrer. Mit den endlosen, giftigen und zum Teil unfahrbaren Anstiegen – und es gab ausnahmslos nur diese – konnte ich mich noch anfreunden, die steilen, verblockten und nicht ganz ungefährlichen Abfahrten waren dagegen gar nicht mein Ding. Jedenfalls nicht ohne Streckenkenntnis und im Rennmodus. Nicht falsch verstehen, Spaß hat´s gemacht, aber ohne vorherige Besichtigung der Downhill’s kann man aus meiner Sicht hier kein „Ergebnis“ einfahren. Hier habe ich dann auch, mit viel Respekt, die meiste Zeit liegen gelassen.

Trotzdem lief das Rennen ganz gut an, ich konnte mich nach dem Start, der auf dem Marktplatz von Jablonne v Podjestedi stattfand, in der ersten Verfolgergruppe, zusammen mit den beiden TBR´lern Basti und Guido, behaupten, verlor jedoch nach ca. einer ¾ Stunde meinen Radcomputer, den ich nicht im Wald zurücklassen wollte und wendete kurzentschlossen, um ihn nach kurzer Suche dann auch wiederzufinden. Basti, der mich zu diesem Zeitpunkt passierte und eine Panne meinerseits vermutete, bot mir noch seine Hilfe an, was ich sehr zu schätzen weiß und mich hiermit nochmal bedanke! Also noch mal Glück gehabt, keine Verluste, aber der Zug war natürlich abgefahren, und mit Ihm die Chance auf ein halbwegs passables Ergebnis. Aufgeben wollte ich aber trotzdem nicht, die meisten Kilometer lagen ja noch vor uns, also versuchte ich wieder an die Gruppe heranzufahren, was in Anbetracht des entstandenen Rückstandes, von ca. 5 Minuten, recht aussichtslos schien, da vorne natürlich auch nicht getrödelt wurde. Basti stand seinerseits dann kurze Zeit später im Wald. Auch ich bot ihm hier meine Hilfe an, aber er sprach von einem Riss in der Seitenwand, an dem er dann mit längerer Standzeit reparierte und danach auch „nur“ noch zu Ende fuhr.

Die Strecke lag mir - wie schon gesagt - überhaupt nicht, als Trainingsrennen konnte ich dem Ganzen dann aber schon noch etwas Freude abgewinnen. Das Wetter passte, die Sonne lachte, über die Streckenverpflegung des Veranstalters konnte man sich auch nicht beschweren und nach ca. 75 km waren dann auch die meisten Höhenmeter überwunden. Ein kleiner Ausrutscher unterlief mir dann aber trotzdem noch, als mein Vorderrad in einer eigentlich unspektakulären, gekiesten Waldabzweigung den Grip verlor und abschmierte. Eine kleine Unachtsamkeit, die wohl an der einsetzenden Erschöpfung lag, die mir langsam aber spürbar in die Glieder kroch. Etwas Epidermis musste ich hier zurücklassen, aber nichts was - die schmerzhafte Rippenprellung mal ausgenommen - in 10 Tagen nicht verheilen würde.

Als dann auch endlich die letzten, schlammigen (maßlose Untertreibung!) Wiesen und Waldwege „durchquert“ waren, war ich schon wirklich froh als die Malevil Ranch endlich vor mir auftauchte. Hier ging´s noch einmal ums Karree, dann war´s endlich geschafft.

Ohne die Sucheinlage im Wald, die Sanitätspause, die 2 hartnäckigen Kettenklemmer, einer gebrochenen Flaschenhalterung und mit etwas Streckenkenntnis wäre auch die Zeit bzw. die Platzierung erträglich gewesen, die ich hier gar nicht erwähnen möchte.

Mit meiner derzeitigen Form bin ich jedenfalls ganz zufrieden, und auch die Trainingseinheit am folgenden Sonntag, mit den Freunden des F.A.S.T. Teams, lief schon wieder ganz gut. Mal sehn wie´s so weitergeht…

Bis die Tage.

Euer Straßenfahrer